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Themenschwerpunkt: Historische Postkarten als Spiegel gesellschaftlicher
Prozesse |
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Ansichtskarten sind Zeitzeugen gesellschaftsgeschichtlicher
und politischer Strukturen, Abbilder von Kunst und Kultur.
Spätestens seit der sprachkritischen Wende hat das alte
Sprichwort: "Bilder sagen mehr wie tausend Worte" in der
historischen Sozialforschung an Bedeutung gewonnen.
Kulturgeschichtlich gesehen handelt es sich bei den AK´s um
unbestechliche Momentaufnahmen. Historische Texte beinhalten
die linguistische Denkweise des jeweiligen Verfassers, der
über das zeitgenössische Geschehen, konstruktivistisch,
"erzählt" und unterliegen immer einer perspektivistischen
Denkweise die habituell geprägt ist. Wohingegen das Bild
oder Symbol hier eine unvermittelte Aussagekraft darstellt.
Hinzu kommt oftmals die realistische Alltagsdarstellung von
Familien und Vereinsveranstaltungen. Selten, aber bei
Sammlern um so beliebter sind deshalb Ansichtskarten, die
von privater Seite in Auftrag gegeben wurden.
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Die Frauenturnerschaft von Dahme
Nr. 386 |
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Der Beginn des organisierten Frauenturnens im deutschen
Reich liegt etwa im Jahr 1895. Die AK ist aus dem Jahre
1910. Hier bestand also in Dahme schon eine strukturierte
Frauenturnerschaft. Auch wenn das Frauenturnen erstmal auf
einen weltoffenen Aufbruch und eine Emanzipation hindeutet,
war die gesellschaftliche Stellung und die geltenden
Verhaltenssormen für Frauen nach wie vor von der männlichen
Sichtweise der Frauenrolle dominiert. Wie auf dem Bild
unschwer zu erkennen ist, durften die Damen nur mit ca. 15
kg schweren, langen und relativ unbeweglichen Kleidern
bestehend aus Rock, blauer Bluse und Matrosenkragen ihren
Leibesübungen nachgehen. Die Auswahl der Übungen, deren
Durchführung, die Beurteilung der Leistungsgrenzen,
Leistungsbewertungen und die Auswahl der Bekleidung war in
der Regel den Männer vorbehalten. Ganz im Sinne einer
konservativ-patriarchalischen
Männerästhetik. Die Turnerinnen "der ersten Stunde"
hatten es nicht leicht sich gegen extreme Prüderie in der
Gesellschaft in einer von Turnvater Jahn geprägten,
männerbündischen, deutschen Turnerschaft zu behaupten.
Letztendlich kämpften die Damen, auch hier im Vereinssport, um nichts weniger als die
Selbstbestimmung über ihren Körper. |
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Wissen vielleicht Sie wo
diese Aufnahme gemacht sein könnte?
Das Rätsel um den
Aufnahmeort
der rechts
abgebildeten
Fotoansichtskarte
geht in die nächste
Runde. Auch wenn ein Vergleich mit einem Foto der WVD
aus dem Jahr 2016 eine sehr große Ähnlichkeit mit
einem Haus an der Kreuzung Max Hannemann Straße /
Mittelstraße zeigt, machte Hr. Dastig uns dankenswerterweise darauf aufmerksam, dass es
sich nicht um dieses Gebäude handeln kann. |
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Bei einem Händler
in den Niederlanden haben wir ein ganz besonderes
"Schätzchen" ersteigert. Ein
Motiv des Spielplatzes der
Waldgaststätte Frese.
Die Bockwindmühle dürfte Richtung Bollensdorf
gestanden haben. 1909
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Eine schöne
Unbekannte
In welche Ansichtskartenkategorie man sie schließlich
einordnet, ob zu den kreativen Stadtgruß-AK, Passepartout-AK oder Zeitungs-AK, bleibt jedem Sammler selbst
überlassen. Es lag natürlich schon nahe, dass der
Verlag der den Dahmer "Öffentlichen Anzeiger"
herausgab und eine große Erfahrung mit dem Layout,
der Reprografie und dem Druck von Ansichtskarten
entwickelt hatte, auch eine Zeitungs-AK herausbrachte. Das
Konzept ein Stadtmotiv, z.B. als Lichtdruckfotografie,
in einen Passepartoutrahmen, bestehend aus einer
aufgerissenen Lokalzeitung zu
setzen, war allerdings Anfang der 1900
Jahre auch eine
verbreitete Modeerscheinung im deutschen Reich. Jedenfalls war uns die
Existenz einer solchen Karte aus Dahme neu. Einige
Sammler spezialisieren sich auf das Sammeln von
Zeitungs-AK, was kein billiges Unterfangen
darstellt. Stellt doch die Kombination von AK und
Lokalzeitung ein reizvolles zeitgenössisches
Dokument dar.
Sparte Grußkarten |
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Der große
Auftritt der Saalmannschaft im Gesellschaftshaus: Neue Sparte!
Nr.
385
Gesellige
Veranstaltungen und öffentliche Vorführungen Dahmer Sport- und
Kulturvereine bis hin zu Theaterspielen fanden hier statt. In
unserer Sammlung sind bisher AK`s vom
Gesellschaftshaus "Frese" unter den Besitzern: "Otto
Behrend" und "Bruno Scholz" vorhanden, welches auch dem
Turnverein „Jahn“ (1892) als Vereinsheim diente. Das Haus
wurde am 28.10.1877 von Franz Alex eröffnet (Quelle).
Heute ist der schöne Begriff "Gesellschaftshaus" nicht mehr so
geläufig. Die Bezeichnung "Vereinsheim" würde jedenfalls zu
kurz greifen, weil die zeitgenössische und unversellere
Bedeutung dieser Häuser im gesellschaftlichen Leben und in der
vielfältigen kommunalen Kulturausübung nicht richtig
wiedergegeben würden. Daneben fanden natürlich auch Feiern in
Gaststätten statt: "Restaurant
und Etablissement Kaisergarten", "Gesellschaftszimmer
im Ratskeller". "Schützenhaus"
sowie "Waldrestaurant,
Ziegelei". |
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U-Boote auf dem Körbschen Neue Sparte: Militärische Ansichtskarten von
Dahme Hier
eine neue Ansichtskarte über die Frühjahrsmanöver der
russischen Marine am Körbaer Teich mit
einem aktuellen Artikel aus dem "Dahmer Anzeiger". Klingt
nach einem Faschingsscherz, aber es stand
in der Zeitung.
Weitere Informationen
hier! |
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Die Welt der Dahmer Ansichtskarten.
Ein Aufsatz über
die historische Entwicklung:
Seite 1
und
Seite 2 |
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Dauerthema: Druckvorstufe - Drucktechnik - Vertrieb
Ziel ist es Kategorien zu finden nach
denen die Herstellung und der Vertrieb Dahmer Ansichtskarten besser verstanden und
geordnet werden kann.
Ausschnitt
links: Jahr 1902, Kombinationsdruck, Autochromdruck:
Autotypie und Chromolithografie als Kombination von Buch- und
Steindruck. Herstellung von hoher Qualität durch die
"lithographische Kunstanstalt und Druckerei Garte" in Leipzig. Der
Vertrieb erfolgte um 1900 durch die "Kunstverlagsanstalt Metz in
Tübingen". Die Reproduktionskamera zerlegt die Tonwerte der
fotografischen Vorlage in Rasterpunkte. Coloriert wird
lithografisch. Speckige Farben.
Gedruckt auf grainiertem, Chromokarton. Im Vergleich zum
Lichtdruck ist die Autotypie aber qualitativ nicht so hochwertig. Diese Karte konnte
relativ eindeutig bestimmt werden!
Buchempfehlung
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AK
aus Schöna findet nach 102 Jahren zurück zur Familie!
Nr.
195 |
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Eine Besucherin
unserer Seite erkannte natürlich sofort das Haus ihrer Familie
in Schöna wieder und auch ihre Urgroßmutter, die 1902 in
diesem Haus geboren wurde ist auf der Familienansichtskarte zu
sehen. Auch wenn einem Sammler das Herz blutet eine seltene
Privat-AK materiell nicht mehr sein Eigen nennen zu können, so
muss man sich wohl einer höheren Bestimmung unterwerfen, wenn
die Karte bald in einer Familienchronik einen festen Platz
bekommt. In diesem Einzelfall haben wir uns daher
entschlossen, auf Anfrage der in heimatkundlichen
Nachforschungen interessierten Besucherin, die Familienkarte
abzugeben. Neben der bloßen geschichtlichen bzw.
nostalgischen Dokumentation hat unsere Sammlung einen kleinen sozialhistorischen
Beitrag dazu geleistet, wenn nun die 102
Jahre alte Karte bei der Familie wieder eine aktive
chronistische Funktion einnimmt und somit zum Leben erwacht. Eine lange Reise durch Zeit und Raum
geht mit einem glücklichen Happy End in der Heimat zu Ende.
Aber auch ihr neuer Platz in Dahme ist von Kontinuitäten
aber auch historischem
Wandel bestimmt und manche
Erinnerungen bleiben hoffentlich dabei unsterblich.
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Eine
Litographiekarte des Kreisturnfestes aus dem Jahre 1897:
Nr.
376
Unsere
zweite Ansichtskarte zum Thema "Kreisturnfest" ist
eine echte Bereicherung für die Sammlung. Bei dieser
einfarbigen Litographie wurde eine Skizze oder
Federzeichnung auf einen Konturstein übertragen. Dabei
zeichnete der Litograph das Bild entweder
direkt auf einen Stein oder die Konturen des Motives
wurden auf eine Gelatinefolie "nachgezogen" und mittels
Umdruckfarbe auf den Stein gedruckt. Feine Linien,
Verzierungen usw. konnten mit einem Diamantmesser
eingraviert werden. Bei den beliebten detailreicheren
Chromolitographien war dagegen auch ein Papierfoto mit im Spiel
dessen Motiv in eine Strichzeichnung überführt wurde.
Diese reproduzierte Strich/Tuschezeichnung wurde zur
Herstellung eines Strichnegatives abfotografiert und auf
einen Litographiestein belichtet. (Nr.
225, Gruss vom Kreisturnfest, 1897). Siehe auch
Quellenangaben
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Eine
Heliochromdruckkarte aus dem Jahre 1908:
Nr.
334
Hier handelt es
sich um eine sehr akkurat hergestellte
Einbild-Ansichtskarte, die nach dem Verfahren des
Heliochromdrucks, einer
Kombination aus Licht- und Steindruck, hergestellt
wurde. Farbig koloriert durch Chromolitographie
und mit mehreren Maschienensteinen passgenau auf einer
Steindruck-Schnellpresse hergestellt. Als Grundlage
dürfte eine im Lichtdruck ausgeführte schwarz-weiss
Fotographie gedient haben, wie man am Runzelkorn
unschwer erkennen kann. Die Ziermotive und die Schrift
in der Farbe Rötel, sind ebenfalls charakteristisch für
die um ca. 1900 angewendete Ausführung dieser Art von
Karten. Die Blumenmotive sind auch häufig auf älteren
Farblitographien zu finden. Das Papier ist nicht gekörnt
und die Farben sind sehr intensiv, teilweise mit
"speckigem" Glanz.
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Schuhkarton und Philokartie
Jede alte
Ansichtskarte hat ihren besonderen Reiz und steht mal
nicht das sofort sichtbare Motiv ganz vorne auf der
Bedeutungsskala, so können die Herstellungsart, die
Briefmarke, der Stempel oder der Text und sonstige
"Kleinigkeiten" interessant sein und auch
aussagekräftige Zeugen einer vergangenen Zeit
darstellen. Damit erweitert sich das Gesamtbild des
Ansichtskartensammelns von dem Einstecken schöner
Bilderkärtchen in den "Schuhkarton" zur
Philokartie, zu einer detektivischen Erforschung von
vielseitigen Informationen die eine Ansichtskarte
zweifellos für den bereithält, der sie zu entschlüsseln
versteht.
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Nummer 262.
Dahme 1914, "Treu deutsch bis ins
Mark". Dürfte wohl eine
propagandistische Einstimmung des Volkes auf den 1.
Weltkrieg zu "wilhelmistischen Zeiten" gewesen sein. Dabei
wurden romantische und nationalistische Ideale und Gefühle
aus den Befreiungskriegen versinnbildlicht. Sicherlich
sollte man alle historischen Ereignisse zunächst aus sich
selbst heraus betrachten.
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Nummer
275
Unter der
Rubrik: "Ereignisse" ist wiederum ein "Stern" am
Kartenhimmel" aufgegangen: Eine
Ansichtskarte im Jugendstil vom
11. Gesangfest, 1903 der 1888 gegründeten Sängervereinigung
Liuba in Dahme. Gründer war der
Bundeschormeister und Kgl. Musikdirektor Groskopf aus
Lübben, Damals waren z.B. Sänger aus Gesangvereinen
folgender Orte beteiligt: Lübbenau, Luckau, Dahme, Zossen,
Baruth, Wendisch Buchholz, Gießmannsdorf und Schönwalde. Die
Liuba war auch Mitglied im deutschen Sängerbund. Die schöne
Namensgebung ist wohl auf die sorbische Göttin der Liebe
zurückzuführen zu deren Ehren ein "Liuba-Stein" im Lübbener
Hain aufgestellt wurde.
Die
Karte wurde mit der Drucktechnik der Autotypie oder
Netzätzung hergestellt, die darauf beruht, dass
Fotografien und Bilder nicht zeitraubend mit
herkömmlichen Drucktechniken wie des Steindrucks auf das
Papier gebracht wurden, sondern auf einer
asphaltbeschichteten Druckplatte belichtet, chemisch
geätzt und mit der Möglichkeit der Halbtondarstellung
durch Raster billig und schnell erzeugt werden konnten.
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Nummer 279.Diese Karte, ein Motiv aus der
Jüterboger Straße, ist mit dem "Edeldruckverfahren" des
Lichtdruckss
der Phototypie hergestellt.
Im Vergleich zu der Grusskarte
59 oder Nummer
275 also ohne Rasternetz.
Dieses manuell ausgeführte,
fotochemische Verfahren zur Herstellung des Druckstockes
wurde eher für geringere Auflagen eingesetzt und eignet
sich nicht für den Fotodruck in Zeitungen wie etwa die
Autotypie. Beim Chromgelatineverfahren des Lichtdrucks
wird eine lichtempfindliche Schicht aus Gelatine und
Chromaten auf eine Glasplatte aufgebracht. Diese wird
durch UV-Licht mit einem Negativbild belichtet. Es
bildet sich ein Gelatinerelief, dass nach dem Abspülen
der verschieden-löslichen Chromate mit Wasser die
Druckplatte ergibt. Der Belichtungsintensität ist hier
also direkt proportional zum Aushärtungsgard. Vor dem
Druck wird die Gelatineplatte mit einem
Glyzerin-Wasser-Gemisch angefeuchtet dabei wird die
Halbtondarstellung (Graustufen) nach folgendem
Zusammenhang ermöglicht:
Viel
Licht ---> Geringe Härtung = starke
Quellung, wenig Druckfarbe. Wenig Licht---> Starke Härtung = Schwache Quellung,
viel Druckfarbe. In
Frankreich wurde dieses Flachdruckverfahren erfunden und
vom Deutschen J.Albert Ende des 19.Jh. weiter
entwickelt
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Unser neuester Zugang aus dem Jahre
1900 fällt unter die Rubrik der Fotoansichtskarten
und ist ein echtes "Schätzchen": Nummer 317
und zum Vergleich, siehe
auch
Nummer 120B
Fotoansichtskarten, siehe links, sind meistens Fotos des
eigenen Hauses oder Grundstückes die dann von einem
Fotoatelier auf Postkartenformat entwickelt. Hergestellt
wurden diese alten Foto-AK überwiegend im Bromsilberdruck,
wobei hier eigentlich nichts gedruckt wird, sondern
silberbromidhaltiges, Gelatine beschichtetes Papier auf
Meterrollen, belichtet wird. Das Adressfeld wird später auf
die Rückseite gedruckt, um die Karte als Postkarte
verschicken zu können. Unter Lichteinwirkung wird das Bild
im Laufe der Jahrzehnte grau oder gelbbraun, welches auch
durch das Brom verursacht wird. Das private Umfeld des
Fotografen, wie zum Beispiel die Familie beim Feiern, das
eigene Haus, das eigene kleine Geschäft, die Wohnstraße, das
Mietshaus, das neu erworbene Auto oder Motorrad, der
Offizier mit seiner Truppe, der Student mit seinem Corps,
Unfälle, Katastrophen oder verschiedenste gesellschaftliche
Ereignisse sind gängige Motive. Diese Karten erschienen nur
in geringen Auflagen und sind nahezu einmalig, weil sie
unter bestimmten Vorraussetzungen einen einmaligen
geschichtlichen Rückblick in die Zeit, zu bestimmten
Objekten oder Ereignissen erlauben. Dadurch können Foto-AK’s
auf Grund ihrer Einzigartigkeit sehr wertvoll sein.
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Kombinationsverfahren: Heliochromdruck
Ein gutes Beispiel für diese
Drucktechnik ist unser Neuzugang aus dem Jahre 1904 mit der
Nummer 322.
Eine Karte mit dem Motiv der Hauptstraße ist nun
wirklich oft genug in der Sammlung präsentiert, denken
vielleicht einige. Doch
die Art der Herstellung und ihre Besonderheiten sind oft
sehr unterschiedlich, obwohl vielleicht das selbe Photo
"Pate" gestanden hat. Bei dieser Karte treffen mehrere
typische Merkmale aufeinander:
1.) Drucktechnik:
Heliochromdruck, d.h. der Schwarzdruck ist eine
Phototypie (Lichtdruck)
und die Kolorierung wird durch den Steindruck, d.h. mit
verschieden Litographiesteinen erzeugt. Hier wurde sehr
gute Arbeit von der Druckerei abgeliefert, weil die
farbigen Stellen ohne großen Versatz passgenau in die
Bildstellen eingedruckt wurden. Diese Technik wurde
seltener eingesetzt, weil sie nur für kleinere
Stückzahlen wirtschaftlich war.
2.) Der Farbverlauf im
Hintergrund war damals auch sehr in Mode und wird im
Fachjargon "Irisdruck" genannt. Streng genommen handelt
es sich hier aber nicht um einen echten Irisdruck, wie
beim Autochromverfahren
(nächstes Thema!) oft üblich war, weil die Farben nicht
regelrecht ineinander verlaufen. Die zusätzliche
Steindruckplatte , die zwei oder mehr Farben trug, hier
orange und rot, "punktet" das "Abendrot" gröber ein.
3.) Einzelansicht -
Ansichtskarte: Ein zentrales größeres Bild im Lichtdruck
wurde auf der Vorderseite verwendet. Dieses lief zu den
abgerundeten Rändern hin aus. Der restliche Platz war
für Mitteilungen auf der Vorderseite, die bis 1905 auch
nur dort in Erscheinung treten durften. Danach durfte
auch die linke Seite der Vorderseite einer Postkarten
beschrieben werden.
4.) Typisch war auch die Farbe der Beschriftung
mit "Rötel", einer mineralischen roten Farbe.
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Ansichtskartengewerbe in Dahme:
Aufgrund
der enormen Nachfrage und der großen
Sammelleidenschaft am Ende des 19. Jahrhunderts können
wir mittlerweile davon ausgehen und auch belegen, dass
sich in der zugrunde liegenden Photographietechnik, der
Reproduktion (Druckvorstufe) und in Bezug auf das
litographische Ansichtskartendesigns, des Druckes und
des Vertriebes eine arbeitsteilige Form im
Ansichtskartengewerbe des deutschen Reiches entwickelte
und viele Dahmer Verleger, Geschäfte und auch Drucker
ein Teil dieser industriellen Infrastruktur war . Anhand
von Dahmer Karten kann nachgewiesen werden, dass zwar
der Verleger (wie z.B. Höhnemann) in Dahme ansässig war,
aber das Design im vorliegenden Falle einer "Gruss
aus
Karte, 1899" von der Kunstverlagsanstalt Metz in
Tübingen geschaffen wurde. Der Druck dieser Karte als
Chromolitographie auf Naturkarton wurde aber schließlich
bei der "Kunstanstalt Garte" in Leipzig durchgeführt,
die zu dieser Zeit wegbereitend war für hochwertige
Litographien und mit Metz geschäftlich in engem
Verhältnis stand. Metz war ein "ganz großes Fisch" im
"Ansichtskartenmeer" der damaligen Zeit und produzierte
und verlegte Karten bis in Übersee. Schwierig für die
Drucker zwischen 1890 und 1920 war immer der Spagat
einerseits preisgünstig dem Verleger die Karten zu
liefern, hohen Durchsatz zu gewährleisten, den Markt zu
befriedigen und immer die modernsten und besten
Druckverfahren einzusetzen.
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quellenangaben
archiv
photographen-
und verlagsliste
impressum
Wer sammelt noch Ansichtskarten
von Dahme? Wir sind an einem Erfahrungsaustausch sehr
interessiert.
Carsten Fischer &
Candy Fischer (geb. Lehmann)
infos@ansichtskarten-dahme-mark.de
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